Tag der offenen Heizungstür in Oberau

In Kooperation mit GO Altbau lud der Stammtisch Energiewende Oberau zum Spaziergang ein

Tag der offenen Heizungstür in Oberau

Die Auswahl verdeutlichte dabei die vorhandene Bandbreite an Wärmepumpen: von der klassischen Luft-Wärmepumpe über die Grundwasser-Wärmepumpe bis hin zu einer Sole-Wärmepumpe, welche die unter den auf dem Dach verbauten Photovoltaikmodulen erzeugte Wärme nutzt, wurden verschiedene Systeme vorgestellt.

Dass Wärmepumpen nur in Neubauten oder nur mit Fußbodenheizungen verbaut werden können, stimme schon lange nicht mehr – ggf. müssen zwar Heizkörper erneuert werden. Besonders effektiv ist jedoch die Kombination der neuen Heizung mit weiteren Sanierungsmaßnahmen, insbesondere der Dämmung der Gebäude-Außenhülle sowie die Nutzung einer PV-Anlage. Im Zusammenwirken dieser drei Maßnahmen lässt sich der Energiebezug für Wärme regelmäßig um 90% gegenüber dem unsanierten Altbau senken.

Auch hier konnten verschiedene Herangehensweisen begutachtet werden. So sparte sich ein Bauherr die Dachdämmung und isolierte stattdessen nur den genutzten Wohnraum im Dachgeschoss. Die Speicherräume im Giebel und an den Seiten unter der Dachschräge bleiben unbeheizte und ungedämmte Räume.
Um den Charme des ebenfalls in den 1920er Jahren erbauten villenähnlichen Gebäudes und ortstypischen Stil zu erhalten, ließ ein weiterer Bauherr Stuckateure aus Italien anrücken. Diese brachten einen speziellen vulkanithaltigen Kalkputz auf, welcher eine 6-9cm starke Dämmschicht ergibt, die alle Ansprüche an die Diffusionsoffenheit erreicht.

Folgende Ratschläge können Eigentümer*innen von Altbauten mitgegeben werden:

  • Ganzheitlich denken und überlegen, was alles und ggf. in welcher Reihenfolge zu machen ist und welche Abhängigkeiten bestehen. Nichts überstürzen.
  • Weniger auf perfekte Einzelbausteine (Dreifach-Verglasung, höchstmögliche Jahresarbeitszahl etc.) achten, sondern auf das sinnvolle Gesamtkonzept.
  • Langfristig denken und nicht nur in EUR sondern primär auch in kWh und t CO2-Ersparnis rechnen.
  • (Pragmatische) Berater sind wichtig. Genauso wichtig ist es, sich selbst Wissen anzueignen und sich so eine eigene Meinung zu bilden.
  • Eigenleistung hilft Kosten sparen und schafft Verbundenheit sowie Zufriedenheit mit dem Geschaffenen.

Der Stammtisch Energiewende Oberau trifft sich vierteljährlich zum Austausch von Informationen und Erfahrungen. Die Termine werden u.a. in der Lokalpresse sowie auf der Website der Energiewende Oberland veröffentlicht. Interessierte aus allen Gemeinden sind herzlich eingeladen, zu den Treffen dazuzukommen.

Als Kooperationspartner informiert die Energiewende Oberland unabhängig zu vielen Themen rund ums Sanieren: www.sanierung-oberland.de 

 

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