Hitze und Starkregen gemeinsam begegnen
Klimaanpassungs-Netzwerk Oberland

Mitglieder im Anpassungs-Netzwerk sind Kommunen aus dem ganzen Oberland mit unterschiedlichen Größen, Voraussetzungen und Erfahrungen
Das Klimaanpassungs-Netzwerk Oberland, initiiert durch die Energiewende Oberland, hat sich am 26. März 2025 in Iffeldorf zu seinem zweiten Netzwerktreffen versammelt. Im Fokus stand das drängende Thema „Hitze in Kommunen“. 23 Kommunalvertreterinnen und -vertreter, Expertinnen und Experten diskutierten mit dem Projektteam von KARE (Klimawandelanpassung auf regionaler Ebene) intensiv über die zunehmenden Herausforderungen durch Hitzeereignisse – und den doppelten Nutzen einer wassersensiblen Siedlungsentwicklung.
Ein zentrales Ergebnis des Treffens war die Erkenntnis, dass Hitzeanpassung und Starkregenrisikomanagement eng miteinander verbunden sind und im planerischen Kontext gemeinsam betrachtet werden sollten. „Für unsere Kommune ist Hitze bisher kein wichtiges Thema gewesen. Wir haben uns bei der Klimaanpassung hauptsächlich mit Starkregenrisikomanagement beschäftigt. Bisher habe ich immer gedacht: Hauptsache, das Wasser wird weggeleitet - aber dass die vor-Ort Speicherung von Wasser gleichzeitig einen kühlenden Effekt bei Hitzeereignissen bringt, war mir nicht so bewusst. Wenn man beide Themen verschneiden kann, ist es umso besser!“, so eine Teilnehmerin. Diese Aussage spiegelt den Tenor vieler Anwesenden wider, die erkannten, dass integrierte Lösungsansätze nicht nur effektiver, sondern auch nachhaltiger sind.
Die Veranstaltung umfasste Fachvorträge, Diskussionsrunden und regionale Praxisbeispiele. Dr. Anne von Streit (LMU München) verdeutlichte, dass im Oberland mit steigenden Durchschnittstemperaturen, mehr Sommertagen und tropischen Nächten zu rechnen ist, was verstärkte Hitzeanpassungsmaßnahmen erfordert. Heidi Lahne (Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit) präsentierte kommunale Angebote zur Hitzeanpassung, wie z.B. die Erstellung von Hitzeaktionsplänen. Brian Böker und Stephan Eberle stellten die Anwendung von Hitzemodellierungen zur Gefahrenvorsorge und Maßnahmenentwicklung in den Kommunen vor. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Identifizierung vulnerabler Gruppen und der Diskussion langfristiger städtebaulicher Maßnahmen zum Hitzeschutz, einschließlich Grünflächen, Entsiegelung sowie Dach- und Fassadenbegrünung.
Hans Lang, 1. Bürgermeister aus Iffeldorf, verdeutlichte auf einem Rundgang durch den Ort die Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen auf kommunaler Ebene.
Das Netzwerktreffen bot den Teilnehmern wertvolle Impulse und stärkte die interkommunale Zusammenarbeit im Oberland. Die Erkenntnisse der Veranstaltung sollen dazu beitragen, die Kommunen in der Region besser auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten und integrierte Lösungsansätze zu fördern.
KARE lädt ein zur Regionalveranstaltung:
Klimaanpassung mitdenken
20. Mai 2025, 14-18 Uhr
Stadthalle Penzberg, Michael-Pfalzgraf-Platz 1, 82377 Penzberg
Weitere Infos und Anmeldung zur Veranstaltung auf unserer Webseite: