Klimaanpassung in der Region Oberland (KARE)
Klimawandelanpassung auf regionaler Ebene: ansteigende Starkregen- und Hitzerisiken in der Region Oberland – Projektphase II
Teilprojekt EWO: Aufbau eines Klimaanpassungs-Netzwerks und Ausbau einer digitalen 'Klimainformationsplattform Oberland'
Ziel: | Kommunen für den Anpassungsbedarf an den Klimawandel hinsichtlich Starkregen und Hitze sensibilisieren |
Bereich: | Klimawandelanpassung |
Projektkürzel: | KARE |
Zielgruppe: | Kommunen |
Ausgangslage | Starkniederschläge und daraus resultierende Sturzfluten bzw. Überflutungen haben in den vergangenen Jahren in vielen Städten zu erheblichen Schäden geführt. Auch Hitzetage nehmen in Deutschland kontinuierlich zu. Das Oberland ist aufgrund seiner geographischen Lage besonders von Starkregenereignissen und zunehmend auch von Hitzeperioden betroffen. Gleichzeitig sind die Kommunen mit einem enormen Wachstumsdruck konfrontiert, der mit steigender Versiegelung und hohen Flächenkonkurrenzen einhergeht. Insbesondere kleine und mittlere Städte sind auf diese Gefahren noch unzureichend vorbereitet und bei der Etablierung eines Starkniederschlagsrisikomanagements und Hitzemanagements bisher weitgehend auf sich allein gestellt. |
Maßnahme: | Für die Umsetzung von KARE II wird auf die Erkenntnisse und Ergebnisse der ersten Förderphase von KARE aufgebaut. Gemeinsam mit regionalen Praxis- und Politikakteuren werden planungsrelevante Instrumente für das kommunale Risikomanagement und die Klimawandelanpassung entwickelt, mit acht Netzwerkkommunen getestet und in andere Kommunen transferiert. Zusätzlich wird eine regionale Informationsplattform für die Kommunen im Oberland aufgebaut, die regionalisierte und angepasste Informationen zur Verfügung stellt. |
Förderung: | Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) |
Projektlaufzeit: | 01.03.2024 - 28.02.2027 |
Rolle der EWO: | Co-Projektleitung (Praxis) |
Partner: | Verbundkoordination: Ludwig-Maximilians-Universität München, Department für Geographie (LMU) , Verbundpartner: Karlsruher Institut für Technologie, Institut für Meteorologie und Klimaforschung, Department für Atmosphärische Umweltforschung (KIT/IMK-IFU), ifo Institut – Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. |
Herausforderung:
- Zunahme von Starkregen und Hitzewellen
- Kleine und mittlere Städte wegen begrenzten Ressourcen noch nicht ausreichend vorbereitet
- Oberlandregion besonders betroffen durch geographische Lage und Wachstum
Ziel
- Anpassung an Extremwetterereignisse in kleinen und mittelgroßen Kommunen
- Umwandlung von Methoden in konkrete Produkte und Planungshilfen
- Entwicklung von Planhinweiskarten und Anpassungszielen
- Aufbau einer regionalen Informationsplattform zur Klimaanpassung für Kommunen
Ausgangslage
Die Zunahme von Starkniederschlägen und Hitzewellen stellt eine große Herausforderung für Städte dar. Insbesondere kleine und mittlere Städte sind aufgrund limitierter Ressourcen auf diese Gefahren noch unzureichend vorbereitet. Dies gilt auch für die Kommunen im Oberland, die aufgrund ihrer geographischen Lage besonders von Starkregenereignissen und zunehmend auch von Hitzeperioden betroffen sind. Gleichzeitig sind sie mit einem enormen Wachstumsdruck konfrontiert, der mit steigender Versiegelung und hohen Flächenkonkurrenzen einhergeht. Aus der Kombination dieser Faktoren ergibt sich für die Kommunen in dieser Region ein besonders hoher Anpassungsbedarf an Extremwetterereignisse wie Starkregen und Hitze.
Während das KARE‐Projekt in der ersten Phase v.a. die Entwicklung von Anpassungswissen, neuen Methoden zur Risikoabschätzung und Evaluierung von Anpassungsoptionen sowie der Konzeption von Klimaservices im Blick hatte, zielt KARE II darauf, Wirkungsanalysen zu bestehenden Instrumenten der Anpassung vorzunehmen und die vorhandenen Methoden und Lösungsansätze transdisziplinär in konkrete Produkte und Planungshilfen für Politik und Praxis zu überführen. Hierfür werden die in Phase I entwickelten Methoden zur integrierten Abschätzung zukünftiger Risikotrends, zur Evaluierung von Anpassungsoptionen und ‐ kapazitäten und zur verbesserten Risikokommunikation und ‐Governance in der zweiten Phase mit einer Pilotkommune weiterentwickelt und in konkrete Produkte, wie z.B. aufbereitete Klimainformationen oder
Tools zur Bewertung von Anpassungsmaßnahmen, überführt. Dabei werden neben Starkniederschlägen und Sturzfluten – dem Fokus der ersten Phase – verstärkt auch Hitzewellen in den Blick genommen. Mit Hilfe von szenariobasierten Verfahren werden Planhinweiskarten zu Vulnerabilitäts‐ und Risikotrends gemeinsam mit den Kommunen erarbeitet und auf ihre Praktikabilität in der Regional‐ und Bauleitplanung hin erprobt. Darauf aufbauend werden mögliche Anpassungsziele auf kommunaler Ebene entwickelt. Ein inhaltlicher Fokus liegt darüber hinaus auf einer innovativen integrierten Effektivitätsanalyse von Schwammstadtmaßnahmen und ihres Beitrages zur Risikoreduktion bei Starkregen und Hitze. KARE erarbeitet zudem erstmalig eine Typisierung kleiner und mittlerer Kommunen hinsichtlich ihrer Anpassungskapazitäten, um daraus Hinweise für zielgerichtete Anpassungsmaßnahmen sowie geeignete Formen der Institutionalisierung abzuleiten. Dabei werden auch mögliche Finanzierungsmodelle für die kommunale Anpassung in den Blick genommen und beispielsweise die Akzeptanz von Gewerbesteueranhebungen zur Refinanzierung untersucht.
Wie bereits in der ersten Projektphase bringt KARE II wissenschaftliche Partner aus der Klimatologie, Hydrologie, Ingenieurwissenschaften, Humangeographie und Volkswirtschaftslehre zusammen und verfolgt einen transdisziplinären Ko‐Produktions‐Ansatz gemeinsam mit Akteuren aus Politik und Praxis.
Projektdaten
Laufzeit: 01.03.2024 - 28.02.2027
Förderkennzeichen: 01LR2006B1
Förderanteil für Energiewende Oberland: 398.275,26 Euro
Beteiligte Partner
Verbundkoordination: Ludwig-Maximilians-Universität München, Department für Geographie (LMU)
Verbundpartner: Energiewende Oberland - Bürgerstiftung für erneuerbare Energien und Energieeinsparung (EWO), Karlsruher Institut für Technologie, Institut für Meteorologie und Klimaforschung, Department für Atmosphärische Umweltforschung (KIT/IMK-IFU), ifo Institut – Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.