POWER-E-COM - Neues Projekt zu Energiegemeinschaften

Was sind Energiegemeinschaften?

© ENERGAP

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Energiegemeinschaften (EGs) sind Zusammenschlüsse von Menschen, die sich aktiv für ein gemeinsames Ziel einsetzen: Erneuerbare Energie zu erzeugen, zu verbrauchen und oft auch zu teilen. EGs nutzen die verschiedenen erneuerbare Energiequellen wie Sonne, Wind, Wasser und Biomasse, um saubere Energie zu erzeugen. Oft arbeiten Anwohner, Unternehmen und öffentliche Institutionen zusammen, um Systeme für erneuerbare Energiesysteme zu installieren, wie z.B. eine gemeinsame Nahwärmeversorgung, Solaranlagen oder Windenergieanlagen in der Gemeinde.

Durch die Förderung der dezentralen Energieerzeugung bekommen Einzelpersonen, Unternehmen und Kommunen die Möglichkeit, ihre Energieversorgung selbst in die Hand zu nehmen, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren und aktiv zu einer nachhaltigen Energieversorgung beizutragen. EGs leisten nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, sondern bringen auch wirtschaftliche Vorteile mit sich, indem sie lokale Arbeitsplätze schaffen, Investitionen in die Infrastruktur für erneuerbare Energien anregen und die Energieunabhängigkeit fördern. Insgesamt stellen EGs einen Bottom-up-Ansatz zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien auf lokaler Ebene dar, der sowohl positive ökologische, soziale und wirtschaftliche Auswirkungen hat.

Herausforderungen von Energiegemeinschaften in Deutschland

Die Gründung und der Betrieb einer Energiegemeinschaft in Deutschland ist derzeit komplex und zeitaufwändig. Das liegt unter anderem am EEG und anderen Gesetzen, die hohe bürokratische Hürden schaffen. Genehmigungsverfahren sind langwierig und erfordern viel Fachwissen. Zudem führt die Vielzahl von Akteuren und Schnittstellen zu Abstimmungsproblemen.

Neben den bürokratischen Herausforderungen bestehen Rahmenbedingungen, die einen wirtschaftlichen Betrieb von EGs erschweren. Die EEG-Umlage und andere Abgaben belasten Energiegemeinschaften stark. Die Vergütung für selbsterzeugten Strom ist niedrig und die Kosten für die Nutzung des Stromnetzes sind hoch. Zudem verzögert die Übertragung der neu in Kraft getretenen Renewable Energy Directive II (RED II) der EU in nationales Recht derzeit die rechtliche Umsetzung von Energiegemeinschaften in Deutschland. Diese EU-Richtlinie räumt jedem EU-Bürger das Recht auf Beteiligung an einer Energiegemeinschaft ein. Derzeit wird aufwendig geprüft, wie die Übertragung auf nationales Recht am besten geschehen kann, um die Vorteile der RED II für die Energiewende in Deutschland zu nutzen.

Technische Herausforderungen kommen hinzu. Die Integration von dezentralen Anlagen in das Stromnetz erfordert intelligente Steuerungssysteme. Die Messung und Abrechnung des Energieverbrauchs ist komplex und die Datensicherheit muss jederzeit gewährleistet sein.

Zudem müssen Energiegemeinschaften in Deutschland die gesetzlichen Pflichten eines Energieversorgers (Strom) einhalten. So ist es für Energieversorger verpflichtend, dass sie die Stromlieferung an die Abnehmer immer übernehmen, auch wenn die eigene Anlage zu wenig produziert.

Um das Potenzial von Energiegemeinschaften in Deutschland zu heben, müssen diese Herausforderungen angegangen werden. Das Regelwerk muss vereinfacht, die Wirtschaftlichkeit verbessert und Innovationen im Bereich der Energiewende gefördert werden.

Fazit:

Die Entwicklung von Energiegemeinschaften in Deutschland ist ein wichtiger Baustein für die Energiewende. Es gibt jedoch noch einige Herausforderungen, die bewältigt werden müssen, um das volle Potenzial dieser zukunftsweisenden Technologie auszuschöpfen.

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