Zweites Gipfeltreffen der Fachbeiräte in Hohenpeißenberg
Die Umsetzung der Energiewende stand im Fokus des zweiten Gipfeltreffens der Fachbeiräte Energie und Klimaschutz aus den vier oberländer Landkreisen
Mit dem weltweit ältesten Bergobservatorium haben sich die Fachbeiträte „ Energie und Klimaschutz“ aus den vier Landkreises des Oberlands einen sehr passenden Ort ausgesucht, um die Umsetzung der Energiewende in der Region zu diskutieren.
Dabei stellten Dr. Anne von Streit (LMU) und Elisabeth Freundl (EWO), Leiterinnen des Projekts INOLA, 30 konkrete Handlungsempfehlungen vor. Während der fünfjährigen Projektlaufzeit wurde die Region auf den energetischen Ist-Zustand und die möglichen Potentiale untersucht. Das Ergebnis: Die vier Landkreise haben das Potential sich selbst mit elektrischer und thermischer Energie zu versorgen. Dafür sei nun aber konsequentes Handeln im Bereich Energieeinsparung und Ausbau von Erneuerbarer Energien notwendig. Dies unterstrich auch stellvertretende Landrat des Landkreises Weilheim-Schongau, Karl-Heinz Grehl: „Klimaschutz braucht mehr Mut, schwierige Entscheidungen auf allen Ebenen zu treffen“.
Die Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen nehmen die Beiräte nun mit ihre Landkreise und werden gemeinsam mit der Energiewende Oberland an konkreten Projekten und Maßnahmen arbeiten, denn alle haben sich zum selben Ziel bekannt: Eine fossilfreie Energieversorgung bis 2035.
Georg Buchwieser präsentierte das Thema "Klimaneutrale Verwaltung" und verwies auf die Bedeutung des Bayerischen Klimaschutzgesetzes. Kommunen sollen sich nach Möglichkeiten dem Beschluss der Staatsregierung anschließen und ihre Verwaltung bis zum Jahr 2030 klimaneutral betreiben. Die damit verbundene Vorbildwirkung kann ein wichtiger Impuls für eine gesamtgesellschaftliche Energiewende sein. Beschlossen hat dies z.B. der Bezirk Oberbayern, beantragt wurde es auch für den Landkreis Garmisch-Partenkirchen [und wurde mit nachprüfbaren Meilensteinen im Juli 2020 beschlossen].
Anschließend demonstrierte Observationsleiter Dr. Christian Plass-Dülmer in einer gemeinsamen Führung, wie sich die weltweite Klimaerwärmung am Hohenpeißenberg nachweisen lässt und dass gerade die Alpenregionen besonders von der Erwärmung sowie den einhergehenden Wetterereignissen betroffen sind.
Die Fachbeiräte „Energie und Klimaschutz“ setzen sich aus Vertretern aus Kommunen, Handwerk, Tourismus, Energieversorgen und Zivilgesellschaft zusammen. Sie sind in allen vier Landkreisen des Oberlands ein beratendes Gremium, um konkrete Projekte aber auch die Klimaschutzstrategien in den Landkreisen voranzubringen. Im Landkries Garmisch-Partenkirchen ist der Beirat in der Zugspitz Region GmbH angesiedelt und hat zusammen mit dem Klimaschutzmanagement des Landkreises zahlreiche Projekte, wie die Energiekarawane, das Wander-e-Auto oder den Klimafrühling Oberland angestoßen.