Die eigene Heizung unter der Lupe
Mit dem Datenlogger im Heizungskeller

Seit Juni 2022 plant die Bundesregierung eine Offensive zum Einbau von Wärmepumpen als klimafreundlichere Alternative zur Öl- und Gasheizung. Sie will damit für eine Wärmewende bei Gebäuden die Abkehr von fossilen Energien aus Russland und zugleich den Klimaschutz vorantreiben. Um sicherzustellen, dass Heizkörper in älteren Bestandsgebäuden für die niedrigen Systemtemperaturen von Wärmepumpen geeignet sind, bietet Energiewende Oberland seit Februar 2023 einen Heizungscheck für Privathaushalte an.
Hierfür hat die EWO zwei Datenlogger aus Projektmitteln beschafft, die sie ab Februar 2023 kostenlos an kommunale Arbeitskreise ausleiht. Der Datenlogger misst regelmäßig alle 10 Minuten die Temperaturen und speichert sie. Nach Temperaturmessungen über mehrere Wochen werden die Sensoren abgenommen und das Gerät kann eigenständig über eine frei verfügbare App ausgelesen und die Daten ausgewertet werden. Nach Auslesung der Daten kann das Gerät in der Geschäftsstelle der Energiewende Oberland abgegeben werden. Zur Nutzung und Auswertung des Geräts werden Interessenten von Mitarbeitern der Energiewende Oberland im Vorfeld eingewiesen.
Zusätzlich zu den Vor- und Rücklauftemperaturen ist es sinnvoll, Lufttemperaturdaten vom Deutschen Wetterdienst über den Messzeitraum für die Auswertung heranzuziehen.
Was bringt die Messung?
Mit Hilfe des Datenloggers können private Haushalte und Kommunen feststellen, wie effizient ihre Heizung läuft, welche Temperaturen sie nutzt, um das Haus genügend zu heizen und ob ihr Gebäude durch eine Heizungsanlage wie einer Wärmepumpe genügend beheizt wird, die mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeitet.
In zwei privaten Haushalten konnten die Geräte bereits unter Anleitung von Energieberater Andreas Scharli getestet werden.
Messergebnisse
Familie Mayer, die ihr Haus mit einer 33 Jahre alten Gasheizung wärmt, ist überrascht über das Ergebnis: Denn bei der Auswertung wurde sichtbar, dass die Nachtabsenkung aufgrund eines defekten Reglers nicht mehr funktioniert, und dadurch jede Nacht der Kessel umsonst befeuert wird.
Zudem wurde im Vergleich der Temperaturdaten der Nachbarsheizung, die einen zehn Jahre alten Brennwertkessel (Gas) besitzt, sichtbar, wie viel effizienter die neue Heizung arbeitet.
Eins ist Familie Mayer nach der Auswertung klar: Sie möchte schnellstmöglich auf ein neues Heizsystem umstellen, und hat für die Entscheidungsfindung den Heizungsrechner zu Rate gezogen.
Interessiert?
Haben Sie für Ihre Kommune oder Ihren Arbeitskreis Interesse am Leih eines Datenloggers? Dann wenden Sie sich per Mail an das Team der Wärmewende im Oberland:
replace@energiewende-oberland.de