Der Heizungsrechner im Check
Sechs Machbarkeitsstudien zum Heizungswechsel durchgeführt
Um den Einbau einer neuen Heizungsanlage in einem bestehenden Gebäude objektiv zu betrachten und verschiedene Heizungen über die gesamte Betriebsdauer hinweg einzuschätzen, steht allen Bürgerinnen und Bürgern der REPLACE Heizungsrechner online kostenfrei zur Verfügung (hier geht es zum Heizungsrechner).
REPLACE begleitete sechs Haushalte aus dem Oberland bei der Anwendung des Heizungsrechners, und ihrer Entscheidungsfindung zu einer neuen Heizung.
Zwei unserer Haushalte im Detail:
- Gasheizung; BJ 1993
Laut Vorgaben durch die Eigentümer sollen das bestehende Wärmeverteilungssystem und die Hochtemperatur-Heizkörper weiter genutzt werden. Eine Stückholzheizung kommt nicht in Frage, da die Eigentümer keinen eigenen Wald besitzen und nicht genügend Lagermöglichkeiten auf dem Grundstück vorhanden sind. Die gleiche Problematik ergibt sich für Pellets - es sind nicht genügend Lagermöglichkeiten vorhanden.Die neue Raumheizung kann daher eine Grundwasser- bzw. eine Luftwärmepumpe sein.
Sofern die Kommune, die sich verstärkt für erneuerbare Energien einsetzen möchte, ein kaltes Nahwärmenetz einrichtet, möchte die Familie diese nutzen. Als Alternative sehen sie eine Luftwärmepumpe, die in Kombination mit einer bereits installierten PV-Anlage betrieben werden kann.Entscheidung der Eigentümer
Die Notwendigkeit eines Ersatzes der bestehenden Gasheizung sehen die Eigentümer als gegeben. Sie hoffen auf ein entstehendes Nahwärmenetz, an das sie das Haus anschließen können. Das Austauschprojekt wird realisiert, sobald das kalte Nahwärmenetz der Gemeinde gebaut wird. Sollte die Gemeinde sich gegen das Projekt aussprechen, ist der Einbau einer Luft-Wärmepumpe zur Raumheizung geplant.
- Ölheizung; BJ 1998
Laut Vorgaben durch die Eigentümer sollen das bestehende Wärmeverteilungssystem und die Niedrigtemperatur-Heizköper weiter genutzt werden. Da eigenes Holz vorhanden ist, interessiert sich die Familie für einen Kombikessel Scheitholz Pellets, um damit den Komfort einer Zentralheizung zu erreichen. Außerdem bietet sich eine Wärmepumpe an, da bereits Photovoltaik vorhanden ist sowie die Fußbodenheizung im Keller auch im Sommer betrieben werden muss.
Da es keine Möglichkeit zum Anschluss an ein Nahwärmenetz, aber eine Zufahrt für einen Pelletttankwagen sowie Lagermöglichkeit für Brennholz gibt, kann die neue Raumheizung über einen Kombikessel oder über eine Wärmepumpe versorgt werden.
Entscheidung der Eigentümer
Die Eigentümer entschieden sich für eine neue Biomasse-Raumheizungsanlage. Noch dieses Jahr soll der Einbau eines Kombikessel mit Stückholz und Pellets zur Raumheizung umgesetzt werden.
Weitere Tipps
Allen Gebäudeeigentümern wurde schließlich empfohlen, sich mit einem unabhängigen Energieberater in Verbindung zu setzen und auf dieser Grundlage ausführlichere Gespräche mit den Installateuren zu führen, von denen sie Angebote einholen möchten.