Buchtipp: Dilemma
Warum wir unsere Ressourcen zerstören, obwohl wir es doch besser wissen
Buchneuerscheinung
Die Energiewende wird – mehr oder weniger schnell - von der Politik und der Industrie gemacht, aber auch von den Menschen, von jedem Einzelnen.
Warum ist dies so schwierig, wenn doch oft die technischen Lösungen sogar bezahlbar zur Verfügung stehen?
Der Chemiker Gunther Mair, wohnhaft in Rottach-Egern, der dort 2016 mit Hilfe einer 20 kW(peak)-Photovoltaikanlage, einer Grundwasserwärmepume mit Pufferspeichern und einem kostenneutralen „4-Liter“ Haus in Holzständerbauweise ein Überschussenergie-Zweifamilienhaus errichtet hatte, griff zur Feder und recherchierte wissenschaftlich zur oben genannten Frage im weiteren Sinn:
Das Drama der Allmende
Warum sorgen wir, meist ohne nachzudenken, für unsere Kinder, aber zerstören, ebenfalls ohne nachzudenken, die Zukunft unserer Enkel? Warum lassen wir ein Artensterben in nie gekanntem Ausmaß zu, während wir gleichzeitig Bemühungen um das Wohlbefinden von Schlachttieren unterstützen?
„Tragik der Allmende“ ist das Schlagwort, das beschreibt, wie kurzsichtig und auch selbstschädigend wir bei der Verwaltung gemeinsamer Güter agieren können. Die biologische und soziale Evolution über hunderttausende Jahre hat das Tier Homo sapiens mit einer triebhaften, emotionalen und geistigen Ausstattung versehen, die uns gleichzeitig mit Beschränkungen und mit Fähigkeiten versieht. Unter welchen Bedingungen wurden von der Steinzeit bis heute Allmende-Situationen gelöst und wann nicht? Haben wir überhaupt die gedankliche Freiheit, in Dilemma-Situationen bewusst zu entscheiden? Wer ist eigentlich „wir“? Nach Einführungen zu den Themen Klima und
Artenvielfalt macht das Buch einen faktengeladenen aber verständlich geschriebenen spannenden Ausflug in unterschiedlichste Wissenschaftsdisziplinen wie Evolutionsbiologie, Hirnforschung, Archäologie und Geschichte, Soziologie und Psychologie. Fallbeispiele reichen von der Ausbreitung des Menschen auf der Erde über die Besiedelung der pazifischen Inseln bis zur erfolgreichen Bekämpfung des Ozonlochs und zur Corona-Pandemie. Wie ein Krimi führt es zu einer überraschenden Auflösung, was die Grenzen und Freiheitsgrade unseres rationalen Denkens, unseres Fühlens und Entscheidens und unseres sozialen und kollektiven Handelns betrifft.
Gunther Mair,
„Dilemma – Warum wir unsere Ressourcen zerstören, obwohl wir es doch besser wissen“
248 S., 54 teilw. farbige Abb. Gebunden 23 €, Taschenbuch 14 €, E-Book 4 €. Tredition 2021.