Klimaanpassung in der Region Oberland (Projektphase I)
Teilnehmende Landkreise mit Kommunen
KARE
Klimawandelanpassung auf regionaler Ebene: ansteigende Starkregenrisiken am Beispiel des bayrischen Oberlandes
Teilprojekt EWO: Aufbau einer inter- und transdisziplinären Wissens- und Netzwerkplattform für kommunales Risiko-Management und Klimawandelanpassung in der Region Oberland
Ziel:
Kommunen für den Anpassungsbedarf an Starkniederschläge sensibilisieren
Bereich:
Klimawandelanpassung
Zielgruppe:
Kommunen
Ausgangslage
Starkniederschläge und daraus resultierende Sturzfluten bzw. Überflutungen haben in den vergangenen Jahren in vielen Städten Deutschlands zu erheblichen Schäden geführt. Insbesondere kleine und mittlere Städte sind auf diese Gefahren noch unzureichend vorbereitet und bei der Etablierung eines Starkniederschlagsrisikomanagements bisher weitgehend auf sich allein gestellt. Kommunen im Voralpenland sind aufgrund ihrer geographischen Lage besonders von Starkniederschlägen betroffen, die im Sommerhalbjahr Sturzfluten und im Winter extreme Schneelasten mit hohem Schadenspotenzial bewirken können.
Maßnahme:
Gemeinsam mit regionalen Praxis- und Politikakteuren in den zwei Pilotkommunen Garmisch-Partenkirchen und Weilheim planungsrelevante Instrumente für das kommunale Risikomanagement und die Klimawandelanpassung entwickeln, testen und in andere Kommunen zu transferieren
Förderung:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektlaufzeit:
01.07.2020 - 30.06.2023
Rolle der EWO:
Co-Projektleitung (Praxis)
Partner:
Verbundkoordination: Ludwig-Maximilians-Universität München, Department für Geographie (LMU) , Verbundpartner: Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Meteorologie und Klimaforschung, Department für Atmosphärische Umweltforschung (IMK-IFU), ifo Institut – Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.,
KARE - um was geht es?
Das Projekt KARE beabsichtigt im Oberland, Kommunen für diesen Anpassungsbedarf zu sensibilisieren und gemeinsam mit regionalen Praxis- und Politikakteuren in den zwei Pilotkommunen Garmisch-Partenkirchen und Weilheim planungsrelevante Instrumente für das kommunale Risikomanagement und die Klimawandelanpassung zu entwickeln, zu testen und in andere Kommunen zu transferieren. Gemeinsam decken diese beiden Kommunen die meisten in der Modellregion vertretenen Gemeindetypen ab.
Zentraler Fokus des Projekts ist die Entwicklung, Erprobung und Verbreitung von neuen Methoden zur Schaffung und Bereitstellung planungsrelevanter Informationen im Umgang mit gegenwärtigen und zukünftigen Starkniederschlags- und folgenden Hochwasser- bzw. Schneelastereignissen. Dabei werden insbesondere Methoden für die Erstellung integrierter Szenarien zur Abschätzung zukünftiger Risiko- und Schadentrends entscheidend weiterentwickelt und gleichzeitig erprobt. Diese integrierten Szenarien beziehen sowohl die sich mit dem Klimawandel verändernden Naturgefahren (hier v.a. Starkniederschlag und Sturzflut), als auch die zukünftige Entwicklung von Exposition und Verwundbarkeit im Zusammenhang mit sozioökonomischen Veränderungen (Zuzug, Flächenentwicklung, demographischer Wandel, Versicherungsabdeckung etc.) ein.
Es werden Methoden erarbeitet, die eine Abschätzung der Anpassungskapazitäten von Kommunen, Unternehmen und privaten Haushalten in der Region erlauben. Konkret entwickelt das Projekt zielgruppenspezifische Informationen in Form eines Prozessleitfadens "Sturzflutrisikomanagement für Kommunen 2.0" sowie praxisorientierter Medien- und Bildungsformaten, die Kommunen effektiv bei der Etablierung eines Starkniederschlagsrisikomanagements unterstützen und praxisorientierte Handlungsempfehlungen für eine Risiko-Governance-Struktur und Risiko-Kommunikation auf kommunaler Ebene geben.
Projektdaten
Laufzeit: 01.07.2020 - 30.06.2023
Förderkennzeichen: 01LR2006B
Förderanteil für Energiewende Oberland: 175.697,34 Euro
Beteiligte Partner
Verbundkoordination: Ludwig-Maximilians-Universität München, Department für Geographie (LMU)
Verbundpartner: Energiewende Oberland - Bürgerstiftung für erneuerbare Energien und Energieeinsparung (EWO) Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Meteorologie und Klimaforschung, Department für Atmosphärische Umweltforschung (IMK-IFU), ifo Institut – Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.
Auch im Oberland steigen die Temperaturen und damit die extremen Wettereignisse, mit großen Schäden für Gesundheit, Gesellschaft, Wirtschaft, Infrastruktur und Natur. Das BMBF-geförderte Projekt KARE zur Anpassung an den Klimawandel hat darum jetzt ein Netzwerk ins Leben gerufen, bei dem sechs Kommunen und zwei Landkreise aus dem Oberland die Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Gegend abschätzen und ihre Fähigkeiten zur Anpassung steigern können.
Die letzten Jahren machten es deutlich: Das Oberland war in den letzten Jahren immer häufiger von heftigen Starkregenfällen betroffen. Die Folgen sind oft einschneidend: Überflutete Keller, beschädigte Straßen und eine erhebliche Belastung für die Infrastruktur.
Am 1. Juli 2024 ist das Bundes-Klimaanpassungsgesetz (KAnG) in Kraft getreten. Das Gesetz soll dazu beitragen, in Deutschland Vorsorge für die Folgen des Klimawandels zu treffen.
Im März 2024 ist der erste Teil des Projektes KARE – Klimawandelanpassung auf regionaler Ebene zu Ende gegangen. Gleichzeitig kann das Team aus Wissenschaft und Praxis die Region noch einmal drei Jahre unterstützen, sich an die Folgen des Klimawandels bestmöglich anzupassen.
Am 20. Juni 2024 fand im Kulturzentrum Metropol in Penzberg die KARE Veranstaltung „Heute handeln, morgen profitieren“ statt. Als Abschluss der ersten und zugleich Auftakt zur zweiten Förderphase erfuhren rund 50 Gäste, welche Ergebnisse das Projektteam aus Wissenschaft und Praxis zur Anpassung an den Klimawandel im Oberland erarbeitet hat, und welche Inhalte für die kommende Projektphase geplant sind.
In diesem Video erfahren Sie, wie das Projekt KARE die wissenschaftlichen Projektergebnisse in der Region weitergibt und Kommunen bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützt.
In diesem Video stellt Dr. Andreas Heckl vom Ingenieurbüro Dr. Blasy - Dr. Øverland die Erstellung und den Nutzen von Risikokarten für Kommunen im Rahmen des Projekts KARE vor.
Das Projekt KARE untersucht wie sich Klimaänderungen lokal auswirken und welche Folgen für die Kommunen des Bayerischen Oberlandes insbesondere im Hinblick auf Starkregenereignisse damit verbunden sind. Ziel des Projektes ist es, die Städte und Gemeinden des Oberlandes für die Folgen des Klimawandels zu sensibilisieren und gemeinsam mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft praxisrelevante Instrumente für das kommunale Starkniederschlags-Risikomanagement zu entwickeln und zu testen.
Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und ist eingebettet in die bundesweite Forschungsinitiative RegIKlim (Regionale Informationen zum Klimahandeln).
Hier finden Sie weitere Informationen zu den geförderten Projekten.