Aktivierung der Bevölkerung für Klimaanpassungsmaßnahmen über die Erhebung und Kommunikation von (Extrem‑) Wetterereignissen und deren regionalen Auswirkungen -ein Projekt mit Bildungseinrichtungen im bayerischen Oberland(KARE-CS)
Ziel:
SchülerInnen sowie deren soziales Umfeld sollen für die durch den Klimawandel häufiger auftretenden Extremwetterereignisse und damit verbundenen Risiken sensibilisiert werden.
kontinuierlicher Wissenstransfer zwischen SchülerInnen, LehrerInnen und WissenschaftlerInnen etablieren
prototypisches Schulungskonzept für Bildungseinrichtungen
Bereich:
Klimawandelanpassung
Zielgruppe:
SchülerInnen, LehrerInnen (Gymnasium, Mittel- und Oberstufe)
Ausgangslage:
Extremwetterereignisse wie Starkregen sowie Winter-und Herbststürme nehmen im Oberland in den letzten Jahren stark zu. Mithilfe der betroffenen BürgerInnen können optimierte, neuen Vorhersagen getroffen werden. Erhöhung des Verständnisses der Bevölkerung von Wettervorhersagen und Sensibilisierung über Wetterrisiken
Maßnahme:
Laien-Wetter-Netzwerk mit SchülerInnen (Mittel- und Oberstufe Gymnasium) des Oberlandes: eigene Messstationen für lokale Wetterinformationen ,strukturierte Beobachtungen der lokalen Auswirkungen von (Extrem-) Wetterereignissen (subjektive Beeinträchtigung und objektive Schäden) zu erstellen, auszuwerten und online zu kommunizieren. Die Ergebnisse werden gemeinsam aufbereitet und räumlich aggregiert, zur weiteren wissenschaftlichen Bearbeitung sowie zur Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung gestellt.
Förderung:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektlaufzeit:
01.04.2020 - 31.12.2021
Rolle der EWO:
Beteiligter Partner
Partner:
Ludwig-Maximilians-Universität München, Freie Universität Berlin
KARE-CS - um was geht es?
KARE-CS plant gemeinsam mit SchülerInnen in zwei ausgewählten Gemeinden des Oberlandes ein Laien-Wetter-Netzwerk aufzubauen. Die SchülerInnen erhalten die Möglichkeit:
über eigene Messstationen lokale Wetterinformationen sowie
durch strukturierte Beobachtungen lokale Auswirkungen von (Extrem-) Wetterereignissen sowohl hinsichtlich subjektiver Beeinträchtigung als auch objektiver Schäden zu erstellen, auszuwerten und online zu kommunizieren.
Die Ergebnisse werden durch die teilnehmenden SchülerInnen, LehrerInnen, Praxispartner und WissenschaftlerInnen gemeinsam aufbereitet und räumlich aggregiert sowie unter Berücksichtigung des Datenschutzes für die Analyse der Schadenspotenziale dem Projektes KARE zur weiteren wissenschaftlichen Bearbeitung sowie Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung gestellt.
Ziele von KARE-CS
Das Projekt verfolgt drei zentrale Ziele:
SchülerInnen sowie deren soziales Umfeld sollen für die durch den Klimawandel häufiger auftretenden Extremwetterereignisse und damit verbundenen Risiken sensibilisiert werden.
Im Rahmen von KARE-CS soll ein kontinuierlicher Wissenstransfer zwischen SchülerInnen, LehrerInnen und WissenschaftlerInnen etabliert werden.
Gemeinsam mit den teilnehmenden Schulen wird ein prototypisches Schulungskonzept für Bildungseinrichtungen entwickelt, welches auf einem bürgerwissenschaftlichen Ansatz aufbaut und welches nach der Förderung von KARE-CS von der Bürgerstiftung Energiewende Oberland selbstständig weitergeführt werden kann.
Projektdaten
Laufzeit: 01.04.2020 - 31.12.2021
Förderkennzeichen: 01LR2009B
Fördersumme: 172.670,94€ (Stand 01.04.2020 - 31.12.2020)
Förderanteil für Energiewende Oberland: 75.014,28 €
Beteiligte Partner
Verbundkoordination: Ludwig-Maximilians-Universität München, Department für Geographie (LMU)
Verbundpartner: Freie Universität Berlin (FUB), Institut für Meteorologie
Beteiligte Schulen
Gymnasium Hohenburg, Lenggries
Gymnasium Geretsried
Werdenfels-Gymnasium, Garmisch-Partenkirchen
Kontakt
Heike Unterpertinger Projektkoordinatorin Mitarbeit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Überschwemmte Straßen, volle Keller, verwüstete Gärten durch Hagel oder Risse im Boden nach zu langer Trockenheit. Dies alles waren Auswirkungen von Wetterereignissen, die Schülerinnen und Schüler aus während ihren Wetterbeobachtungen im Projekt KARE-CS festgestellt haben.
Erste Ergebnisse aus den Messungen im Projektgebiet im Sommer 2020 sind in einer Special Issue des Australasian Journal of Disaster and Trauma Studies veröffentlicht worden.
Die Wettermessungen im Projekt KARE-CS haben im Moment Pause und wir bereiten uns auf den abschließenden Aktionstag mit den drei beteiligten Schulen aus Garmisch-Partenkirchen, Geretsried und Lenggries vor.
Die ersten Ergebnisse zur Messreihe 2020 wurden im September 2020 auf der 6. Österreichische Citizen Science Konferenz vorgestellt und in Proceedings of Science veröffentlicht.
Seit Mai 2021 beobachten und messen rund 50 Schülerinnen und Schüler aus dem Oberland das Wetter in der Region. Was die freiwilligen Schulgruppen aus Geretsried, Lenggries und Garmisch-Partenkirchen ermitteln, schärft die Wahrnehmung für extreme Wettereignisse und deren Risiken, unterstützt Kommunen im Oberland bei der Anpassung an Folgen des Klimawandels und hilft Meteorolog*innen, Auswirkungen von Wetter besser vorherzusagen.
Starkregen, Gewitter, Hitzetage – wie betroffen sind wir wirklich? Dieser und anderer Fragen rund um die Wetterbeobachtung gingen rund dreißig TeilnehmerInnen des Bürgerwissenschaftsprojekts KARE-CS im Sommer 2020 nach.